X
  GO

Caroline Wahl, "Windstärke 17"

IrisWolff, "Die Unschärfe der Welt"

Franziska Gänsler, "Wie Inseln im Licht"

Roman, DuMont Buchverlag, 2024,
256 Seiten
Roman, Klett-Cotta, 2020,
216 Seiten
Roman, Kein & Aber, 2024,
208 Seiten

Wer Caroline Wahls beeindruckenden Debütroman „22 Bahnen“ vom letzten Jahr gelesen hat, kennt sie schon: Ida, Tildas kleine Schwester. Zehn Jahre sind seither vergangen, Ida ist Anfang 20, studiert eingentlich, oder auch nicht, die trinkende Mutter ist tot, und damit kommt Ida nicht wirklich klar.
Sie fühlt sich schuldig, hat sie das Ende doch kommen gesehen und nichts unternommen. Und sie träumt von dem Moment, in dem sie die Mutter leblos fand, jede Nacht.
Sie kündigt die verhasste Wohnung und bleibt einfach bis Rügen im Zug sitzen, statt bei Tilda in Hamburg auszusteigen. Das Verhältnis der beiden ist schwierig geworden. Auf Rügen kommt Ida bei einem ihr zugewandten, ruhigen Ehepaar unter und genießt die neue „Familie“, doch auch Marianne und Knut haben ihre Probleme. Und Ida lernt Leif kennen, der schön und schweigsam, verschlossen und irgendwie verrückt gleichzeitig ist. Er teilt Idas Liebe zum Wasser und die Eigenschaft, nicht wirklich gut auf sich aufpassen zu können. Aber kann so einer wie er ihr wirklich gut tun? Und wie soll es nun eigentlich weitergehen in Idas Leben?
Geht es überhaupt weiter?

Der vorliegende Roman kann gelesen werden, ohne dass man „22 Bahnen“ kennt. Wer diese Geschichte schon gelesen hat, wird sich freuen, liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen. Caroline Wahls Figuren sind Sympathieträger, auch wenn sie aus dem Rahmen oder durchs gesellschaftliche Raster fallen.

Ihr Umgang mit Sprache, ihre Wortwahl, ihre verknappten Sätze und all das, was zwischen den Zeilen stand, machten „22 Bahnen“ zu einem ganz besonderen, ganz eigenen Leseerlebnis. Idas Sprache hier ist roher, jünger, gewaltvoller, die Sätze und die ganze Geschichte sind länger. Trotzdem stellt sich ein ganz ähnliches Lesevergnügen ein, man fühlt und denkt mit und freut sich an vielen schlauen, lustigen, nachdenklich machenden Situationen und Sätzen.

Sieben Kapitel erzählen die wechselvolle Geschichte von vier Generationen einer Familie – und sie erzählen besonders von Samuel, der als stilles, beobachtendes Kind im Banat aufwächst.
Jedes Kapitel ist einer anderen Person gewidmet: da sind Samuels Eltern, eine evangelische Pfarrfamilie zur Zeit Ceausescus. Da ist Samuels Großmutter, Tochter einer ehemals gutsituierten, enteigneten Fabrikantenfamilie aus Siebenbürgen, die dem König nachtrauert. Es wird von Stana erzählt, Samuels erster Liebe, deren trinkender Vater für die Securitate das Dorf ausspioniert und deshalb gemieden wird. Und von Oz, Samuels bestem Freund, der in seiner Not in den Westen flieht. Im sechsten Kapitel erfahren wir von Bene, einem DDR-Flüchtling, der Samuel kennenlernt und mit ihm zu dessen Eltern zurückkehrt, wo er schon einmal war, doch das ist lange her.
Das siebte Kapitel soll hier ein Geheimnis bleiben.

Der Roman hat gerade einmal gute zweihundert Seiten, und trotzdem lernen wir – über Jahrzehnte erzählt - ein ganzes Land  kennen und begreifen, wie sehr eine Familie zum Spielball der geschichtlichen Ereignisse werden kann: Monarchie, Sozialismus, Enteignung, Flucht, Ausgrenzung, Unfreiheit, die alltägliche Angst vor Spionage und Gewalt – all das wird hier wie beiläufig erzählt, denn Iris Wolff bleibt stets ganz nah an ihren Figuren, ihre Gedanken und Gefühle stehen immer im Vordergrund. Ihre dichte, elegante, nahezu poetische Sprache passt sich diesen Personen an. Ein wunderbarer und gleichzeitig lehrreicher Roman, der den Lesenden von der ersten bis zur letzten Seite für sich einnimmt.

Dies ist der vierte Roman der in Freiburg lebenden Autorin, deren Bücher bereits diverse Literaturpreise gewannen und für viele weitere nominiert waren. Ihr aktueller Roman „Lichtungen“ ist im Januar erschienen.

Zoeys Mutter ist tot. Über drei Jahre lang hat sie sie gepflegt, isoliert in ihrer gemeinsamen Berliner Wohnung, die die Mutter schon jahrelang nicht mehr verlassen hatte, die Mutter wollte es so.
Noch während Zoey versucht, die Anstrengungen der letzten Zeit und die Trauer zu verarbeiten, reist sie an die französische Atlantikküste, um endlich den Leerstellen ihrer Kindheit, ihres Lebens auf die Spur zu kommen: Weshalb hat sie dort mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Oda auf einem Campingplatz gewohnt? Weshalb ist ihre Schwester verschwunden, als diese fünf und sie selbst sieben Jahre alt war? Und vor allem: wohin? Weshalb wurde nur halbherzig nach ihr gesucht? Wieso konnte und wollte die Mutter nie mit ihr darüber reden, und – der wohl quälendste Gedanke für Zoey – trägt sie eine Mitschuld am Verschwinden?
Während sie auf die Überführung und Einäscherung der toten Mutter wartet, befragt sie die alten Bewohner des Campingplatzes, den hilfsbereiten Polizisten, den örtlichen Archivar. Nach und nach fügt sich ihre Vergangenheit wie ein Puzzle zusammen, bis am Tag der Einäscherung eine Frau vor ihr steht, die ihr unbekannt ist und die sie trotzdem erkennt...

Nach ihrem beeindruckenden Debütroman „Ewig Sommer“ von 2022 ein weiteres schmales Bändchen, das es in sich hat und bis zur letzten Seite fesselt. hre knappe, ruhige Sprache, ihre wiederkehrende Licht- und Wasser-Metaphorik und ihre behutsame Art, die Protagonisten zu charakterisieren, machen Lust auf mehr von dieser jungen, in Berlin und Augsburg lebenden Autorin.

Sonja Seiring

zum Buch

Sonja Seiring

zum Buch

Sonja Seiring

zum Buch

     

Mariana Leky "Kummer aller Art"

John Niven "O Brother"

Ilona Jerger "Lorenz"

Literarische Kolumnen, DuMont, 2022,
176 Seiten
Roman, btb Verlag, 2024,
400 Seiten
Roman, Piper, 2023,
336 Seiten
     

Frau Wiese kann nicht mehr schlafen, Herr Pohl ist nachhaltig verzagt, Lisa hat ihren ersten Liebeskummer, Vadims Hände zittern, Frau Schwerter muss ganz dringend entspannen, ein trauriger Patient hat seine Herde verloren, und Psychoanalytiker Ulrich legt sich mit der Vergänglichkeit an.

Zugegeben, dieses Buch ist bereits vor zwei Jahren erschienen, also nicht niegelnagel neu. Zudem ist es eine Sammlung von Kolummnen, die ihrerseits in der Zeitschrift 'Psychologie heute' erschienen sind.

Aber seit ich Marina Lekys Roman 'Was man von hier aus sehen kann' gelesen habe, hat sie mich mit ihrer Art, zu schreiben gewonnen. Mir gefällt, wie sie mit der Bedeutung von Worten spielt, so leicht und mühelos zu schreiben scheint und dabei einen liebevollen Blick auf ihre Mitmenschen offenbart- das tut einfach gut. Dabei sind ihre Geschichten (da Kolummnen) kurz, so dass man sie angenehm auch einfach zwischendrin mal lesen kann.

Gerne mit etwas Zeit, um darüber nachzudenken!

Zwei Brüder, zwei Leben, ein Suizid

2 Brüder, eine kleine Schwester.
Eine ganz normale liebevolle Familie. Allerdings greift der Vater oft zu Schlägen, wenn er nicht weiter weiß. Vielleicht ist das in jener Zeit auch so üblich. Das gleicht die Mutter aber wieder durch ihre liebevolle Zuwendung wieder. Auffällig sind die 20 Jahre Altersunterschied zwischen Vater und Mutter.
Wir erleben eine Jugend mit viel Alkohol und Drogen und sehr viel Musik.
Für Gary,den zweitåltesten Jungen, endet das Leben viel zu früh mit einer Tragödie. Seine Geschwister, die ebenso mit Alkohol und Drogen zu tun haben, können dies aber irgendwann hinter sich lassen. Gary schafft das nicht. Er hat ein ganz eigenes unangepasstes Wesen.

Erzählt wird diese Familiengeschichte von John Niven, dem älteren Bruder, der versucht, das Unfassbare zu verstehen und zu erklären. Welches waren die Situationen in der gemeinsamen Vergangenheit, in denen man falsch reagiert hat? Wo hätte man als Familie anders handeln sollen? Der Autor schont sich nicht. Stellt viele Fragen.
Ich hatte das Gefühl, dass er so ehrlich ist, und es berührt sehr, wie er versucht seinen Bruder zu verstehen.
Ein sehr außergewöhnliches Buch. Sehr empfehlenswert.

328 Seiten für ein ganzes Leben. Und was für eins. Getrieben vom Vater Medizin zu studieren, selbstbewusst genug seinen eigenen Weg zu gehen. Damit hat er Erfolg, der Konrad Lorenz, der mit den Gänsen redet. Sicher kennen die meisten seinen Namen gerade in diesem Zusammenhang. Aber da ist noch viel mehr. Ein Mann, der sein ganzes Leben mit seiner Sandkastenfreundin zusammen ist. Ein Karrierist, der ein unrühmliches Kapitel in der Nazizeit hatte. Ein Soldat, der insbesondere in der Kriegsgefangenschaft viele Leben gerettet hat. Ein Wissenschaftler, der den Nobelpreis bekommen hat. Ein schrulliger Typ, der sich daheim quasi einen eigenen Zoo aufbaut. Ein unbequemer Bürger, der auch im hohen Alter noch seine Meinung äußert.

Ilona Jerger hat aber keine Biographie geschrieben. Sie hat einen Roman über das Leben von Konrad Lorenz verfasst. Dies mit allen Freiheiten, die ein Roman bietet. Manchmal lustig, manchmal schrullig und manchmal auch deprimierend. Letzteres in Bezug auf die Nazizeit und noch schlimmer die Zeit danach, in der leider viele Protagonisten aus dieser Zeit immer noch oder wieder in mächtigen Stellungen sind.

Freiburg spielt im Roman auch eine Rolle. Dies insbesondere durch Martin Heidegger, der wie viele andere Zeitgenossen eine eigene Rolle im Roman bekommen hat. Es ist nicht nur ein Roman über die Figur des Konrad Lorenz, sondern eine Reise durch die Zeit mit allen Höhen und Tiefen. Je nachdem wie alt man als Leser selber ist, wird man sich an das ein oder andere erinnern. Ein sehr schönes Buch, welches ich manchmal weggelegt habe, um zu einzelnen Beschreibungen selber noch etwas zu recherchieren.

Sibylle Bückle

zum Buch

Christa Molphetas

zum Buch

Ralf Westerheide

zum Buch

     

Marc Hofmann "Der letzte Sommertag"

Laura Imai Messina "Die Telefonzelle am Ende der Welt"

Vinko Möderndorfer " Die andere Vergangenheit"

Roman, Kirschbuch, 2023,
228 Seiten
Roman, btb, 2021, 352 Seiten,  Roman, Residenz Verlag, 2023, 768 Seiten

Im Sommer 1990 scheint alles möglich für den jungen Niels. Deutschland steht im WM-Finale, er ist verliebt und die Welt liegt ihm zu Füßen.
Heute, 30 Jahre später, steht Niels vor dem Grab seines Vaters und betritt erstmals wieder das Dorf seiner Kindheit. Zweifel kommen auf, an den vermeintlich sicheren Tatsachen der eigenen Vergangenheit. Was passierte wirklich, an jenem letzten Sommertag 1990, an dem er sein Heimatdorf abrupt verließ und nie wieder zurückkehren wollte?

Dieses Geheimnis schwingt von Anfang an mit, in dem Roman von Marc Hofmann.

Ich hatte eigentlich nur angefangen das Buch zu lesen, um mich auf die Autorenlesung mit Marc Hofmann vorzubereiten, die eine Woche später bei uns in der Mediathek stattfinden sollte. Aber dann bin ich durch die Sprache und die Wortwahl so schnell eingetaucht, in die Stimmung dieser Zeit, als ich so alt war wie der Protagonist Niels damals. (Auch wenn es bei mir nicht die 90ger Jahre waren).

Das hat sich nostalgisch und gut angefühlt, beim Lesen noch einmal die Bilder von damals im Kopf zu haben. Noch einmal nachzufühlen, wie frei und offen die Zukunft vor einem lag.
Dazu kam natürlich der Spannungsbogen, das Geheimnis, das Unausgesprochene, das nicht Verarbeitete, das seit damals zwischen den drei Freunden im Raum steht.

Und so konnte ich es auch kaum erwarten, endlich die Auflösung zu erfahren, die ich so nicht hätte kommen sehen.
Der Roman von Marc Hofmann ist für mich absolut lesenswert, auch und gerade weil er keine „Heile Welt“ zeichnet.

Karin Westerheide

 

zum Buch


 

 

Eine Tagesfahrt von Tokio entfernt steht in einem Garten am Meer einsam eine Telefonzelle. Nimmt man den Hörer ab, kann man dem Wind lauschen – und den Stimmen der Vergangenheit.
Soweit der „Klappentext“.

Eine Geschichte die in Japan spielt? Geschrieben von einer Italienerin, die es nach dem Studium nach Japan zog, wo sie heute noch mit ihrer Familie lebt?
Mich hat das neugierig gemacht.

Zugegeben, Anfangs war ich von dem ruhigen, fast schon stoischen Erzählton etwas irritiert, aber nach einigen Seiten konnte ich mich auf diese Bedachtheit und vermeintliche Stille einlassen.
Gerade dadurch wurde das Erzählte so eindringlich für mich. Jedes Wort scheint dadurch an „Bedeutung“ zu gewinnen.

Die Geschichte von Laura Imai Messina, über Yui, die ihre Mutter und ihre Tochter durch einen Tsunami verloren hat und Takeshi, der um seine verstorbene Frau trauert, und über all die anderen um die es im Roman geht, handelt von Verlust und Trauer, von der Verarbeitung dieser Gefühle aber auch von Heilung.

Obwohl das Thema des Romans nicht fröhlich ist, hat sich beim Lesen eine Art Frieden auf mich gelegt. Ich bin gerne mit Yui mitgegangen, auf ihrem Weg, der sie immer wieder auch zur Telefonzelle am Ende der Welt geführt hat.

Und stellen Sie sich vor, diese Telefonzelle und den Garten, eine Tagesfahrt von Tokio entfernt, gibt es tatsächlich im echten Leben.
Da kam ich ins Träumen, diesen Ort irgendwann auch zu besuchen, und den besonderen Zauber zu spüren.

Karin Westerheide

zum Buch

Wer einmal Zeit und Muße hat, dem empfehle ich die Lektüre dieses Buches. Ein epischer Roman von 764 Seiten, in dem man versinken kann.
Er erzählt die Geschichte einer deutsch-slowenischen Familie über mehrere Generationen hinweg. Sie spielt in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, bis in die Gegenwart.

Es hat mich überrascht, wie viele deutschstämmige Familien in Slowenien lebten, und wie man auch friedlich mit Slowenen zusammen lebte.
Das ändert sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, die dann auch in diesem weit abgelegen Dorf einmarschieren, und Tod und Hass mit sich bringen.
Die Beschreibung ihrer Grausamkeiten ist manchmal schwer auszuhalten.
Und später die der Partisanen ebenso schwer.
Und doch sind es nicht nur Kriegshandlungen, sondern auch der normale Dorfalltag, der hier auch lustig und oft etwas derb erzählt wird.
Jedenfalls habe ich viel Neues über Slowenien gelernt und erfahren.
Und schön fand ich auch das versöhnliche Ende des Romans.
Also absolut lesenswert.


Christa Molphetas

zum Buch

     

Rachel Joyce "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie"

Michael Ebert "Nicht von dieser Welt"

Cornelia Funke "Die Farbe der Rache"

Roman, Krüger, 383 Seiten Roman, Penguin, 2023, 238 Seiten Roman, Dressler, 2023, 352 Seiten

Mister Frank hat eine besondere Gabe: Er spürt, welche Musik die Menschen brauchen, um glücklich zu werden. In Franks Plattenladen in einer vergessenen Ecke der Stadt treffen sich Nachbarn, Kunden und die anderen Ladenbesitzer der Straße und hören Klassik und Jazz, Pop und Punk. Keiner weiß, wie lange sie hier noch überleben können. Da taucht eines Tages die Frau in Grün vor Franks Schaufenster auf. Sosehr er sich auch bemüht, Frank kann einfach nicht hören, welche Musik in ihr klingt ...

Sie mögen Musik? Wenn Sie Musik hören macht das was mit Ihnen?
Dann ist dieser Roman von Rachel Joyce für Sie genau richtig.

Alle Protagonisten in der Geschichte sind ein bisschen „anders“. Jeder mit seinen Macken, aber absolut liebenswert.
Wir lernen natürlich Frank kennen, der sich bei sozialen Interaktionen lieber zurückhält, außer es geht um Musik.

Und Kit, der seine kranken Eltern versorgt, für sich selbst aber irgendwie nichts so richtig auf die Reihe kriegt. Oder auch Maud, die mürrische Tätowiererin, die ein riesengroßes Herz hat, es aber partout nicht zeigen will. Und auch alle anderen Bewohner der Unity Street die mir während des Lesens richtig ans Herz gewachsen sind.
In Rachel Joyces Roman geht es für mich um Liebe (natürlich), um Freundschaft und Verbundenheit (gerade heutzutage ein Thema) und natürlich um Musik. Wenn Frank im Roman über ein Musikstück oder eine Komposition erzählt, ist dies so spürbar für uns, dass ich persönlich unbedingt einmal ausprobieren möchte, wie es ist, Musik „nur“ anzuhören, ohne dabei von etwas abgelenkt zu werden. Ich bin schon gespannt, ob mir dabei einige von Franks Beschreibungen in den Sinn kommen werden.

Karin Westerheide

zum Buch

Seit dem Tod seines Vaters lebt der 13-jährige Mischa mit seiner Mutter in einer Personalwohnung in einem Krankenhaus. Die Mutter arbeitet viel, das Geld ist immer knapp und Mischa versinkt in seiner Trauer. Bis sein Leben eine glückliche Wendung nimmt. Mit Sola, seiner 17-jährigen Austauschschülerin aus Frankreich, erlebt Mischa einen tollen Sommer mit einigen Abenteuern. Eines führt das ungleiche Paar sogar bis Halberstadt. Sola trägt mit ihrer Leichtigkeit und ihrer Weisheit dazu bei, dass Mischa wieder zurück ins Leben findet.
Der 1974 in Freiburg geborene Autor Michael Ebert ist Chefredakteur des Süddeutschen Zeitung Magazins. Er verarbeitet mit diesem originellen, tiefgründigen Roman mit vielen Bezügen in die 90ger Jahre (Maxell Gold 90 Kassetten, Münztelefone) seine eigene Jugend.

Das Buch ist ein großes Lesevergnügen für Menschen mittleren Alters.

Heike Breunig

zum Buch

Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in „Tintentod“ vergangen. Fünf glückliche Jahre für Mo und Maggie. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben.
Zuerst dachte ich „ach nö, nicht nach all diesen Jahren eine Fortsetzung, ich weiß ja schon gar nicht mehr genau, was im letzten Band „Tintentod“, genau passiert ist.“
Und doch habe ich mich darauf eingelassen und siehe da….
Bereits nach wenigen Seiten hatte mich die Geschichte doch wieder hineingezogen, in die magische Welt von Staubfinger, Meggie, Mo, Farid und all den anderen, in der man Menschen, Gestalten und magische Wesen in Bücher hinein- und aus ihnen herauslesen kann.

Die Fortsetzung liest sich genauso spannend wie die Vorgänger. Es eignet sich herrlich dazu, an einem grauen Nachmittag die Zeit zu vergessen und sich mitreißen zu lassen. Mit Staubfinger um seine Freunde zu bangen, zu hoffen, dass Orpheus nicht zu viel Schaden anrichtet und sich doch wieder alles zum Guten wenden wird.
Ich für meinen Teil konnte immer wieder aus dem Alltag entschlüpfen und eintauchen in die magische Welt, die Cornelia Funke im vierten Buch der Tintenwelt für uns webt.

Karin Westerheide

zum Buch

     
Freya Sampson "Menschen, die wir noch nicht kennen" Karin Kalisa "Sungs Laden" Joschen Gutsch, Maxim Leo "Frankie"
Roman, DuMont Verlag, 2023, 398 Seiten Roman, Droemer Verlag, 2017, 256 Seiten Roman, Penguin Verlag, 2023, 186 Seiten

 Ich habe bereits vor einigen Monaten ein Buch von Freya Sampson gelesen und darüber berichtet.
„Die letzte Bibliothek“ hat mir damals auch schon so gut gefallen, aber bei dem neuen Roman von ihr, komme ich richtig ins Schwärmen.

Die Protagonisten sind alle zutiefst menschlich, sympathisch und liebenswert.
Da ist Frank, der mit über achtzig Jahren, täglich mit dem 88er Bus fährt. Vor 60 Jahren hat er dort ein Mädchen getroffen, in das er sich spontan verliebt hat. Leider hat er den Zettel mit ihrer Telefonnummer verloren, so dass es nie zu einem Wiedersehen gekommen ist. Und doch hat sie sein ganzes Leben verändert.

Die Person, die als „roter Faden“ durch die Geschichte führt ist Libby, die frustriert und enttäuscht zu ihrer Schwester nach London kommt, weil ihr Partner mit ihr Schluss gemacht hat. Libby ist von Franks Geschichte sehr berührt. Sie will Frank helfen, das Mädchen von damals zu finden. Und mit der Hilfe für Frank heilt sie auch ihre eigenen Wunden.
Und dann ist da noch Dylan, der Punk, den alle nur von außen sehen. Wild, riesig groß und martialisch aufgemacht mit seiner Irokesenfrisur.
Im Inneren aber ist Dylan eine Seele von Menschen, mit Mitgefühl und Hilfsbereitschaft und einer Sanftheit, die wir alle uns ab und zu an unserer Seite wünschen würden.

Zusammen treffen die drei natürlich noch viele andere Menschen und erleben noch viele andere Ereignisse. Und jede Begegnung, jede Situation, hat mich zum Nachdenken gebracht oder mir ein Schmunzeln entlockt, oder ein paar Tränen der Rührung fließen lassen.

Jedenfalls ist es im „richtigen Leben“ meist so, dass drei so verschiedene Menschen nichts miteinander zu tun haben. Der Alte, Die Junge und der Wilde.
Aber in einer Geschichte darf ja alles passieren. Und diese Mischung ist so wohltuend beim Lesen, dass ich wieder einmal gespürt habe, wie wichtig es ist unsere Augen und Herzen für alle zu öffnen, die uns begegnen. Und wir sollten uns einen zweiten oder dritten Blick gönnen, denn wer weiß, vielleicht ist alles ganz anders als es scheint.


Karin Westerheide

zum Buch

Der Bestseller von Karin Kalisa ist ein Sommer-Roman mit Tiefgang für jede Lebenslage. Mit Wärme, Witz und Lust an kleinen Wundern.
So stellt der Verlag das Buch im „Klappentext“ vor.

Die Geschichte? Ausgehend von einem kleinen vietnamesischen Laden im Berliner Viertel „Prenzlauer Berg“, der dem studierten Archäologen Sung gehört, nimmt eine Völkerverständigung der ganz eigenen Art ihren Lauf.
Urberliner und Nachkommen der vietnamesischen Vertragsarbeiter verbünden sich in einer spielerischen Alltagsrevolution: Brücken aus Bambus spannen zwischen den Häusern, Parkwächter tragen Kegelhüte, auf Brachflächen grünt exotisches Gemüse, und ein Zahnarzt macht Sonntagsdienst für Patienten aus Fernost. Das Unglaubliche geschieht: Gute Laune herrscht in der Metropole.

Während des Lesens des Buches, hat sich immer wieder ein Lächeln in mein Gesicht und vor allem in mein Herz geschlichen.
Die Akteure in Karin Kalisas Geschichte sind Leute wie du und ich. Wie unsere Nachbarn, wie die Kassiererin im Supermarkt, wie die neu Zugezogenen, die Lehrerin, der Mann, der auf dem Markt Brot verkauft, eben wie all die Menschen, die uns in unserem Alltag begegnen.

Und doch kreuzen sich in dem Buch, durch einen winzigen Stein, der ins Rollen gerät, die Wege all dieser Menschen. Und jeder hat eine andere Bereicherung dadurch. Neue Gedanken werden gedacht (manchmal auch alte, längst vergessen geglaubte Gedanken), neue Wege werden gegangen, neue Freundschaften geschlossen, alte reaktiviert und am Ende der Geschichte habe ich mich „als Leser“ fast ein bisschen als Teil dieser Gemeinschaft gefühlt.

An diesem Abend konnte ich ganz glücklich einschlafen.

Karin Westerheide

zum Buch

Um es gleich vorwegzunehmen, Frankie ist eine Katze. Genaugenommen ein Kater, worauf er auch sehr viel wert legt. Das und noch vieles mehr lässt Frankie uns Leser*innen auf eine sehr direkte und dadurch erfrischende Art wissen.
Er und Richard Gold begegnen sich just an dem Tag, den Richard sich ausgesucht hat, um sich das Leben zu nehmen. Als der Strick schon um seinen Hals liegt, sieht er draußen im Garten einen räudigen Kater, der ihn anstarrt.

Und auch wenn es nur ein Kater ist, bringt es Gold total aus dem Konzept. Er möchte keine Zuschauer.

Und so kommt eins zum anderen und als Frankie dann anfängt, mit Gold zu sprechen, der sich zuerst fragt, ob er jetzt durchdreht, dann aber einfach akzeptiert, dass Frankie „menschisch“ kann, wird die Geschichte zwar skurril, aber auch unglaublich berührend. Denn dieser kleine Kater lässt und an seinen Gedanken teilhaben, die er sich über uns Menschen, das Leben im Allgemeinen und Gefühle wie Freundschaft, Geborgenheit und Lebenssinn macht.  Und auch wenn es in dem Roman von Jochen Gutsch und Maxim Leo ursprünglich um Traurigkeit, Verzweiflung und „aufgeben wollen“ geht, so bleiben wir am Ende zufrieden, beruhigt und mit ein bisschen offeneren Augen für unser Umfeld zurück.

Zumindest erging es mir so, deshalb von mir eine klare Leseempfehlung.

Karin Westerheide

Zum Buch

     

Paul Archer und Johno Ellison "Drei Freunde, ein Taxi, kein Plan ..."

Carsten Henn, "Die Butterbrotbriefe"

Yann Arthus Bertrand "Woman"

Roman, DuMont Verlag, 2016, 360 Seiten Roman, Piper, 2023, 256 Seiten

Film, Mindjazz pictures, 2020, 105 Minuten

Mit einem Taxi nach Paris? Nein, das ist nur die erste Station. Drei junge Männer am Ende ihres Studiums haben die verwegene Idee, die natürlich in einem Pub nach zahlreichen Pint Bier entstanden ist, mit einem alten originalen englischen Taxi nach Australien zu fahren. Dafür muss man erst einmal eine passende Route finden. Ziemlich planlos fahren die drei Freunde los.
Manchmal sind es nur zwei Buchseiten und schon sind sie im nächsten Land. Grenzen überqueren, Vorschriften einhalten, mit dem wenigen verfügbaren Geld auskommen und ziemlich viele interessante Menschen kennenlernen sind einige der Themen, die behandelt werden. Kurzweilig, spannend und ein Blick in die Welt durch die Augen dreier unerfahrener Abenteurer. Es geht nicht um Sehenswürdigkeiten, sondern es geht um Erlebnisse.

Das Buch ist sowohl für junge Leute, die sich auch mal einen verrückten Traum erfüllen wollen, als auch für die schon etwas gestandeneren Menschen, die den eigenen Jugenderlebnissen gerne etwas nachhängen, eine wunderbare Abendlektüre. Und das Beste ist, es ist alles tatsächlich passiert. Wer will, kann Berichte oder kurze Videos zum Beispiel im Wall Street Journal oder anderen Zeitungen nachschauen.


Ralf Westerheide

zum Buch

Da ich bereits die anderen beiden Bücher von Carsten Henn, „Der Buchspazierer“ und „Der Geschichtenbäcker“, gelesen habe, war ich sozusagen in „freudiger Erwartung“, als das Buch erschienen ist.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Am Anfang hat es zwar ein bisschen gedauert bis die Magie der Geschichte ihre Wirkung entfaltet hat, aber dann hat mich die Geschichte von Kati und Severin so berührt, dass ich mit ihnen traurig, wütend und am Ende versöhnt war.

Carsten Henn hat in meinen Augen einen eher schnörkellosen Schreibstil. Und doch schafft er es, mit dieser Sprache mein Innerstes zu berühren und mich zum Innehalten und Nachdenken zu bringen.

Kati schreibt Briefe. Mit der Hand, auf altes Butterbrotpapier.
Sie schreibt an alle Menschen, die ihr Leben begleitet und beeinflusst haben. Positiv wie negativ.
Sie schreibt Briefe der unterschiedlichsten Art, wütende, traurige, liebevolle, ganz wunderbare Briefe. Und sie stellt die Briefe selbst zu, liest sie vor und verabschiedet sich dann wieder.
Das mutet ein bisschen seltsam an, aber mit der Zeit, bin ich sogar ins Grübeln gekommen, ob das nicht auch für mich eine gute Idee wäre. (Es war sehr spannend, darüber nachzudenken).
Kati entdeckt dabei sich selbst. Und sie „entdeckt“ durch einen Zufall (oder Schicksal) Severin, der obdachlos ist und mit seinen eigenen Dämonen beschäftigt ist.
Beide fühlen sofort, dass da an dem anderen etwas ist, das ihnen wohltut, das sie trägt.
Im Laufe der Geschichte findet Kati das, was ihrer Seele Ruhe gibt, den Mut, ausgetretene Wege zu verlassen und darauf zu vertrauen, dass ihr Gefühl ihr die richtigen Botschaften schickt.

Eine Geschichte, die mit einem schönen „Feelgood-Ende“ aufgehört hat.

Karin Westerheide

 

Zum Buch

Für diesen Film haben die Regisseure 2000 Frauen in 50 Ländern interviewt. Herausgekommen ist eine ebenso bunte wie bewegende Collage.
2000 Frauen. 50 Länder. 1 Stimme. WOMAN bietet den Frauen dieser Welt einen Ort für ihre Stimme: Emotionen, Träume, Hoffnungen
Das Ergebnis ist ein intimes Porträt derjenigen, die die Hälfte der Menschheit ausmachen. All die Ungerechtigkeiten, denen Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind, werden ans Licht gebracht. Was WOMAN aber am meisten unterstreicht, ist die ungemeine Stärke der Frauen. Diese Stärke und ihre Fähigkeit, die Welt trotz aller Hindernisse und Ungerechtigkeiten zum Besseren zu verändern, berührt, inspiriert und macht Mut

Diesen Film wollte ich mir schon lange einmal ansehen, aber es war irgendwie nie die richtige Zeit dafür.
Als ich ihn mir nun angeschaut habe, war ich völlig überwältigt, von all diesen Frauen, von all uns Frauen!
Wir sind so viele!
Diese Frauen in dem Film stehen für uns alle.
Nach dem Anschauen war ich stolz darauf, eine Frau zu sein.
Aber nicht nur Frauen sollten diesen Film schauen, auch oder sogar gerade Männer sollten sich den Film ansehen, um Frauen in all ihren Facetten, Gedanken und Gefühlen einmal wahrzunehmen.

Karin Westerheide

zum Film

     

Marc Elsberg, "C° Celsius"

JoJo Moyes, "Dein Leben in meinem"

Hans-Ulrich Jörges und Axel Vormbäumen "Abaddon - Der Weg zum Abgrund"

Roman, Blanvallet, 2023, 605 Seiten

Roman, Wunderlich, 2023, 509 Seiten Roman, Lübbe, 2023, 464 Seiten

Was ist eigentlich Geo-engineering? Einfach gesprochen ist es das Ergreifen von Maßnahmen, um zum Beispiel Einfluss auf das Klima nehmen zu können. Dieser Aspekt ist die Grundidee hinter dem Thriller „Celsius“ von Marc Elsberg.

Der Lesebeginn eines Buches ist immer spannend. Wird es mich in seinen Bann ziehen und bin ich neugierig auf die nächsten Seiten? Bei „Celsius“ war ich zunächst enttäuscht. Vorhersehbar dachte ich. Schon wieder so ein Katastrophending, in dem eine kleine Gruppe dann nachher irgendwie die Welt rettet. Na ja, so schnell gebe ich ja nicht auf. Nach etwas mehr Seiten wurde es dann spannender und damit unvorhersehbarer. Marc Elsberg wechselt zwischendurch zwischen erfundenen Filmsequenzen und der momentan ablaufenden Realität, was einen zunächst auf die falsche Fährte bringt. Insgesamt aber einen Reiz zum Weiterlesen auslöst.
Im Buch geht es wie gesagt um Geo-Engineering. Letztendlich aber viel mehr noch darum, wer das denn betreibt, wer also die Macht über das Klima bekommt. Politische Verwicklungen sind ebenso an der Tagesordnung wie das Streben Einzelner, sich damit zu bereichern. Was sind die Folgen einer Klimabeeinflussung? Was passiert, wenn die Welt nicht nur das vereinbarte 1,5 Grad Ziel einhält, sondern abgekühlt wird? Welche Auswirkungen hat das lokal? Die heute gemäßigten Länder sind plötzlich kalt und die heißen Zonen sind plötzlich gemäßigt. Das hat starke Auswirkungen auf die Wirtschaft und damit auf das Machtgefüge in der Welt. Diese Zusammenhänge und die immer wieder treffend dargestellte zögerliche Haltung der Politik, wenn es ums Klima geht, machen das Buch lesenswert.

Ralf Westerheide

zum Buch

Zwei Frauen, zwei grundverschiedene Leben, und doch jedes auf seine Weise belastend und anstrengend.

Da ist Sam, deren Leben eher „normal“ abläuft. Aber gerade hat sie viele Belastungen, z.B. durch ihren Ehemann, der depressiv auf dem Sofa lebt und nicht mit seiner Trauer um seinen Vater fertig wird. Und durch einen neuen Chef, der definitiv etwas gegen Frauen in seinem Team hat und Sam deshalb ständig gängelt und triezt oder im besten Fall ignoriert.
Und dann ist da noch Nisha, die mit Bediensteten und einem Schrank voller Designerkleidung, mit ihrem steinreichen Ehemann um die Welt reist und deren einzige Sorge die ist, was sie zur abendlichen Einladung wohl tragen soll.

Durch eine schnöde Verwechslung ihrer Sporttaschen werden die Ereignisse im Leben von Sam und Nisha miteinander verwoben. Buchstäblich stecken sie in den Schuhen der jeweils Anderen.
Im Prinzip geht es also um das Thema „in fremden Schuhen sieht die Welt ganz anders aus“. Und ich finde, dass Jojo Moyes daraus eine bezaubernde Geschichte gemacht. Sie liest sich kurzweilig und unterhaltsam. Wir dürfen eintauchen in jedes der beiden Leben. Wir dürfen mit Nisha und Sam miterleben, wie schnell sich das Leben verändern kann, wie einem manchmal alles zu viel wird und wie vermeintlich alles den Bach runtergeht.
Aber wir dürfen auch miterleben, wie manchmal die ganz einfachen, ganz kleinen Dinge im Leben helfen zu überleben und auszuhalten, wieder Hoffnung zu schöpfen und Kraft zu sammeln. Sei es der emotionale Rückhalt den die beste Freundin schenkt oder die Freundlichkeit eines Kollegen, der es gut mit einem meint.
Das hat mich sehr berührt und daran erinnert, wie viel Gutes wir alle doch um uns herumhaben. Wir müssen es nur sehen und lernen, es zuzulassen.

Karin Westerheide

zum Buch

 

Liebe Leser, wie stehen sie denn zu Donald Trump, der sich so unbedingt wieder zum Präsidenten der sogenannten freien Welt wählen lassen möchte? Wenn sie ihn gut finden, lesen sie das Buch. Wenn sie ihn nicht gut finden, lesen sie das Buch bitte auch.
Entweder sie werden ernüchtert oder ihre schlimmsten Albträume werden wahr. Die Autoren schildern die großen Mächtigen (oder die, die sich dafür halten) dieser Welt, Putin, Xi, Jong-Un und dann eben auch Trump in einer Art und Weise, wie wir sie entweder direkt erleben oder wie wir glauben, dass sie hinter den Kulissen so sind.

Es geht zu wie bei dubiosen Gebrauchtwagenhändlern oder manchmal auch wie auf dem Spielplatz, wenn sich kleine Kinder um die Schäufelchen streiten. Nur leider hat alles doch etwas größere Auswirkungen. Genau ein Jahr wird beschrieben. Das Jahr nach der Wiederwahl von Donald Trump.
Ist das Buch unrealistisch? Es ist ja schliesslich nur ein Roman.
Na, hoffen wir es mal. Aber zum Teil könnten Dinge schon wahr werden. Das macht einem ganz schön Angst. Ich will ja hier nicht spoilern, es soll spannend bleiben. Und das ist es die ganzen 464 Seiten lang. Wie sagt man so schön. Es ist ein page-turner, der einen ein paar Abende lang nicht loslässt.


Ralf Westerheide

zum Buch